Übergewicht doch Schicksal dank Set-Point Theorie?

Wer mehr isst, als der Körper verwerten kann, der nimmt zu und hat Übergewicht.
Das ist eine altbekannte Weisheit.

Wer soviel isst, wie der Körper braucht, der hält sein Gewicht.
Das nennt man Gesamtumsatz.
Beim Gesamtumsatz handelt es sich hierbei um den Grundumsatz, den die Organe im Stillstand verbrauchen zusammen mit dem Arbeitsumsatz bei körperlichen Tätigkeiten.
Dies ist die Gesamtenergiemenge, die unser Organismus verbraucht.

Wenn man sein Gewicht reduzieren möchte, sollte man immer noch den Grundumsatz zu sich nehmen, sprich die Energiemenge, die die Organe verbrauchen, weil der Körper sonst irgendwann auf Sparflamme läuft!

Was aber ist mit den Gewohnheiten?
Die Tafel Schokolade zur Belohnung?
Das Grillen mit den Freunden?
Das Kuchen essen mit der Familie?

Übergewicht

Solange man bei seinem Gesamtumsatz bleibt, wird der Körper auch kleine Sünden verzeihen.
Sobald wir aber über unserem Gesamtumsatz essen, nehmen wir zu und Übergewicht lässt sich grüßen.

Und dann gibt es da noch die Theorie des Set-Points.
Die wissenschaftlich unbestätigte Theorie des Set-Points, die aber viele Diät-geplagte unterschreiben können, besagt, dass das Gewicht in den Genen liegen soll.
So wie ein Thermostat an der Heizung seine Temperatur regelt, soll der Körper immer wieder zu dem Gewicht zurückkehren, welches er für sich für gut befindet.

Und wenn man versucht, sein Gewicht zu reduzieren, weil man vielleicht nicht immer einer Meinung mit seinem Körper ist, bedeutet das eine enorme Kraftanstrengung, weil man gegen den Körper arbeitet, der für den Erhalt seiner Maschinen ein höheres Gewicht als angemessen hält wie man selber als Schönheitsideal ansieht.

Eine Zeitlang kämpft man gegen den Körper, um dann irgendwann erschöpft vor lauter Hunger oder Sehnsucht nach gewissen Lebensmitteln und alten Ritualen und Gewohnheiten aufgibt.
Der Körper hat gewonnen und wird so schnell es geht, versuchen, wieder zu seinem Set-Point zurückzukehren.

Der Körper ist zufrieden, man selber leider nicht.
Und genau diese Phase nennt man Jojo.
Der Set-Point kann auch auf diese unschöne Weise überschritten werden.
Je öfter man versucht, gegen den Set-Point anzukämpfen, umso mehr wird der Körper sich dagegen wehren und mehr Reserven als vorher anlegen wollen.

Wie aber schafft man es, den Set-Point, also den Thermostat nach unten zu drücken?

Wenn die Zimmertemperatur angenehm bei durchschnittlich 20 C liegt, will man sich dann mit 18 oder gar 16 Grad zufrieden geben?
Kann man damit leben, sich lieber einen Pullover überzuziehen anstatt mit T-Shirt im warmen, wohligen Wohnzimmer zu sitzen?

Wo liegen die Alternativen?
Von den 2-4 Grad Temperaturunterschied, die auch finanziell zu spüren sind, indem man etliche Euros pro Jahr sparen kann, wird man sich etwas anderes gönnen können.
Da macht es schon Spaß, einen Pullover oder eine Strickjacke anzuziehen.

So ähnlich verhält es sich mit dem Set-Point.

Um den Set-Point zu drosseln, muß man Alternativen schaffen.

Der Körper braucht seine Kalorienanzahl, um die Maschinen zu bedienen.
Er braucht den Grundumsatz.
Der Grundumsatz besteht aus Kalorien, aber nicht aus Fett.

Wenn wir also den Grundumsatz zu uns nehmen, aber an der Fettzahl schrauben, die wir zu uns nehmen, drosseln wir irgendwann den Set-Point.

Liegt also der Set-Point beispielsweise 20 KG über dem Normalgewicht, können wir den Set-Point runterdrücken auf das Normalgewicht, indem wir dem Körper gleichviel zur Verwertung geben, aber diesmal das Richtige.

Gleichviel Masse, aber mit weniger Fett ist die Alternative.

Wenn wir den Set-Point, mit dem wir ja nicht glücklich sind, verändern wollen, dürfen wir nicht am Lieblingsessen drehen.
Alles auf einmal geht einfach nicht.

Übergewicht

Du isst gerne Fleisch?
Dann wähl das richtige Fleisch aus. Nimm Pute und Hähnchen anstatt Rollbraten mit viel Fett.

Du isst gerne Salat, aber an den Salatsossen ist es meistens gescheitert?
Dann such dir die fettärmere Variante heraus, lass die Sahne weg.

Du brauchst deine tägliche Ration an Süßigkeiten?
Dann schau, dass du nicht die Süßigkeiten mit dem höchsten Fettanteil zu dir nimmst, sondern greif einfach einmal nach Gummibärchen oder Reiswaffeln.
Aber bitte nicht gleich die ganze Tüte, sondern eine Handvoll für den Genuß.

Du isst gerne Kuchen? Das Plätzchen zum Kaffee?
Dann back selber und mach dir Obstkuchen oder Plätzchen mit weniger Butter.

Die Menge soll nicht reduziert werden, wohl aber die Inhaltsstoffe.

Und selbst an der Gewohnheit kann geschraubt werden.
Alte, unliebsame Gewohnheiten können durch neue Gewohnheiten ersetzt werden.
Anstatt dem gezuckerten, fertigen Joghurt lieber Naturjoghurt mit frischen Obst, gerne auch püriert. Du schmeckst kaum einen Unterschied.

Der Set-Point kann reduziert werden.
Leise, langsam, nach und nach. Ohne Gewalt.

Nämlich dann, wenn dir dein neues, fettärmeres Leben so richtig Spaß macht und du eine Lebensweise gefunden hast, die dir keinen Verzicht, sondern einen Gewinn bringt.

Übergewicht

Dann bist du zufrieden und dein Körper gleich mit.
Und der Körper akzeptiert auch den niedrigeren Set-Point und das Übergewicht zusammen mit dem Jojo bleiben da, wo sie hingehören. In der Vergangenheit.