Warum uns Veränderungen so schwer fallen

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Egal, ob es sich um Lebensführung, Mode, berufliche Anforderungen, die Gestaltung von Privatleben und Partnerschaft, Bewegungs-, Denk– oder Essgewohnheiten handelt. Die Erklärung dafür lautet: Das Leben, Handeln und Denken in gewohnten Bahnen ist einfach, es erfordert keinen Aufwand, keine unbequemen Fragen an die eigene Person und keine Kraft zur Veränderung. Deswegen ist die Bequemlichkeit allen anderen menschlichen Antriebskräften zunächst immer überlegen.Veränderungen abnehmen

Es gibt jedoch andere: Das Glücksgefühl zum Beispiel, dass sich nach anstrengender Belastung und erreichtem Ziel einstellt; die Befriedigung, an sich selbst gearbeitet und den Denkhorizont erweitert zu haben – oder die Genussfähigkeit.

Hohe Schwelle – tiefe Befriedigung

Die Bequemlichkeits-Schwelle, die überschritten werden will, um andere, tiefere Gefühle von Befriedigung zu erreichen, ist hoch. Es muss realistisch eine Belohnung erreichbar sein, die den Menschen lockt, diesen Schritt zu machen. Bei der notwendigen Veränderung von Essgewohnheiten lautet der Antrieb: Wohlbefinden. Jemand, der über Diäten und die Umstellung seiner Ernährungsgewohnheiten nachdenken muss, besitzt dafür Gründe. Zu viel Körpermasse, dadurch ausgelöstes Unwohlsein im Magen- und Darmbereich, Übergewicht-Beschwerden in Rücken oder Knien, einen trägen Kreislauf und daraus resultierende allgemeine Antriebsarmut. Kein Mensch, sofern er nicht geistig oder seelisch Krankheitssymptome aufweist, gibt sich mit einer solchen Bestandsaufnahme zufrieden. Er strebt nach Wohlbefinden und ist bereit zu Änderungen.

Veränderte Rituale – hilfreiche Zufälle

Die Änderung beginnt mit kleinen Tricks, zum Beispiel: keine Süßigkeiten, „Salzigkeiten“ oder andere Häppchen für den kleinen Hunger zwischendurch mehr im Haus vorrätig zu haben. Weiter geht es mit dem Versuch, eine Struktur in die täglichen Essensrituale zu bekommen, nur zu bestimmten Zeiten zu essen – und zu anderen eben nicht!

Veränderungen abnehmenVielleicht kommt der Zufall dabei zur Hilfe: Berufliche Verpflichtungen und private Vorhaben nach der Arbeit führen dazu, dass die „richtige“ abendliche Mahlzeit ausfällt. Nun ist es zu spät, noch irgendwo etwas zu essen zu bekommen. Jetzt stellt sich ein Empfinden ein, dass dieser Mensch schon lange nicht mehr besitzt: Ohne Völlegefühl, ohne Übersättigung geht er ins Bett und wacht am nächsten Morgen mit dem Wunsch nach einem ganz anderen Frühstück auf. Nach einem, das nicht nur aus klebriger Marmelade, Croissants und dick geschnittenem Schinken besteht.

Geforderter Körper – gesunde Ernährung

Doch vor diesen Paradigmenwechsel haben Körper und Seele hohe Hürden gebaut. Fett und Zucker sprechen die Geschmacksnerven des Menschen intensiver an als jedes andere Essen. Und diese beiden Bestandteile finden sich überall in der Nahrung. Auch dort, wo es nicht deutlich auf der Verpackung steht oder ernährungsphysiologisch notwendig ist. Dazu kommt, dass Ernährungsgewohnheiten aus dem Elternhaus stammen und sich verbinden mit positiven Erinnerungen an Kinder- und Jugendjahre. Anblick, Geruch, Konsistenz und Geschmack der ungesunden Lieblingsernährung bilden Gewohnheiten. Diese Bedürfnisse lassen sich ändern in Richtung Diäten mit Brot und Nudeln, Obst und Gemüse, Müsli und Milch – und zwar durch Bewegung. Wer seinen Körper fordert – nach Rücksprache mit dem Hausarzt und der Anleitung durch einen Trainer – verbrennt Kalorien und bekommt Hunger auf gesunde Lebensmittel. Na, erkennen Sie sich wieder in diesen Beschreibungen? Dann versuchen Sie, davon etwas umzusetzen. Fangen Sie einfach an mit dem, was Ihnen am leichtesten erscheint – denn alles ist richtig.