Abnehmen mit dem inneren Schweinehund

Abnehmen mit dem inneren Schweinehund

Abnehmen mit dem inneren Schweinehund – Ein Kampf?

Wer abnehmen möchte, denkt sofort, er muß seinen Schweinehund einsperren, ihn mundtot machen, ihn verschenken oder irgendwo aussetzen.

Denn alte, unschöne Gewohnheiten, die zu mehr oder weniger viel Übergewicht geführt haben, werden gerne dem inneren Schweinehund zugesprochen.

Viele sagen, sie müssten gegen den Schweinehund kämpfen, der immer wieder hervorkommt, sobald sie gegen ihre Gewohnheit agieren. Sie denken, sie müssten verzichten, damit sie etwas erreichen.
Sie glauben, sie müssten sich kasteien, um endlich wieder dünner zu werden.

Wer zugenommen hat, ernährt sich zweifelsohne falsch. Oft sind des die üppigen Geschäftsessen, die Familienfeiern, die Kuschelabende mit dem Partner samt Chips und Schokolade oder die vielen kleinen Sünden zwischendurch. Oder die vielen Lekkerlis zur Entspannung, wenn die Kinder im Bett sind mit einem guten Buch oder in der Badewanne.

Viele nehmen mit Müh und Not, mit Verzicht und extrem großer Kraftanstrengung ab, um dann beim nächsten Urlaub oder auch nur beim Wocheneinkauf mit leerem Magen einzuknicken und schwach zu werden.

Wofür dann all diese Müh und Not? denken viele. Dann lass ich es doch gleich ganz. Verzicht tut weh. Und Hunger ist schlimmer als Heimweh. Das ist eine altbekannte Tatsache.

Der Schweinehund will nicht verzichten. Er will nicht hungern. Er will nicht darben. Er will das Leben genießen. Und er erklärt so manchem den Krieg, der nicht absolut knallhart und willensstark ist.

Der Abnehmwillige schaut in den Spiegel, findet sich zu dick und schon setzt sich das Gedankenkarussel in Gang:

Wenn ich abnehmen will, muß ich auf alle geliebten Mahlzeiten, Speisen und Gewohnheiten verzichten. Dann nehme ich ab. Und sie schwören: Ich werde NIE WIEDER sündigen!

Dass kurze Zeit später der innere Schweinehund, dem die geliebten Gewohnheiten entzogen werden, anfängt zu jaulen und zu knurren, ist nur allzu logisch. Das hieße, das Pferd von hinten aufzuzäumen.

Abnehmen mit dem inneren Schweinehund – Im Einklang leben!

Viele logischer ist es dann doch wohl, wenn man MIT dem inneren Schweinehund im Einklang lebt.

Wie soll das gehen? fragt sich nun der geneigte Leser. Das ist viel einfacher, als es sich anhört. Natürlich gibt es Gewohnheiten, die einem lieb geworden sind. Das Popcorn am Kinoabend. Das übliche auswärts Essen zum Jahrestag.
Die Kindergeburtstage. Die Feiertage. Die sollte man sich nicht versagen. Denn wenn man sich gar nichts mehr gönnt, gibt man dem Schweinehund viel mehr Spielraum, tätig zu werden, als unbedingt nötig ist.

Wie aber lebt man MIT dem Schweinehund?

1. Erst einmal, indem man sich feste Tage setzt, wo man sich gezielt die eine oder andere kleine Sünde gönnt. Die einem wirklich wichtig sind.

2. Zum zweiten sollte man sich unbedingt Rezepte, Mahlzeiten und Lebensmittel heraussuchen, die einem ans Herz gewachsen sind, die man gerne isst und wo man nicht unbedingt das Gefühl hat, zu verzichten.
Denn dann gibt man dem Schweinehund keinen Grund, zu jaulen, sondern Futter, um ruhig zu sein. Man kann sich auf Mahlzeiten freuen, wenn es Gerichte sind, die der Seele, dem Schweinehund und der Figur gut tun.

Sobald man sich eine Liste erstellt hat, mit der man nicht nur sein Gewicht reduziert, sondern im günstigsten Fall auch noch auf Lebenszeit zurecht kommt, kann man wunderbar in Kooperation mit dem Schweinehund existieren, ohne je wieder Angst zu haben, gegen ihn zu verlieren.

3. Und drittens ist es wichtig, mit sich selbst und dem Schweinehund Abmachungen zu treffen:

Wenn ich jetzt eine halbe Stunde joggen gehe, kann ich mir nachher noch einen kleinen Schokoriegel gönnen, der eigentlich nicht eingeplant war.
Wenn ich gleich noch eine Runde schwimmen gehe, schmeckt der Paradiesapfel auf der Kirmes gleich noch mal so gut, weil ich im Einklang mit mir und der Schweinhund agiere.
Wenn ich heute Nachmittag mit meinen Kindern eine Stunde Inlinern gehe, ist das Eis danach noch mal so lecker, weil es sich nicht gleich auf die Hüften setzt.

Kleine Ziele erhalten die Freundschaft mit dem Schweinehund und so wird er nicht immer sofort verteufelt, sobald er sich meldet.

Wenn man den Schweinehund als ein Haustier, welches gehegt und gepflegt werden will, ansieht, ist das Leben mit ihm viel einfacher als gegen ihn.

Der innere Schweinehund ist viel mächtiger, als so manchem bewusst sein mag. Und manchmal ist er sogar der Feind, der einen immer wieder straucheln lässt. Wenn man aber mit dem Feind Frieden schließt und nicht immer wieder erneut Krieg beginnt, kann es ein Waffenstillstand auf Lebenszeit sein. Nur so kann das Abnehmen mit dem inneren Schweinehund funktionieren.